„Man muss den Mut haben, etwas zu kochen was man nicht essen kann.“ Und es dann trotzdem essen …

„Die Entdeckung eines neuen Gerichts ist für die Menschheit bedeutender als die Entdeckung eines neuen Gestirns.“ Jean-Anthelme Brillat-Savarin

Crossover, Surf and Turf,  Fusion, Thailand, Afrika oder Portugal; ein alles hat seine Zeit und seine Berechtigung. Die Weltküche positioniert sich in der Vielfalt der Angebote von Rezepten und Kochanweisungen als essentielles Friedensprojekt. Alle Menschen haben ihre Wurzeln, die in altherkömmlichen oder neueren Kulturen und Bräuchen fussen: Zeiten und Regionen, Länder und Völker, Gemeinschaften und Gesellschaften. Die Politik ist letztlich weder von der Kunst noch von der Küche zu trennen. Jedes Individuum verbindet in sich aus seiner kulturellen Herkunft eine unerschöpfliche und kreative Vielfalt an Wissen; Familie, gesellschaftliche Stellung, Weltregion, Stadt oder Land usw. Als Trägerschaft kulturellen Wissens – ja Wissens überhaupt – ist jeder Mensch einmalig und kann mit seinen Ressourcen und seinem innewohnenden Entdeckergeist zu einer spannenden Weiterentwicklung der Menschheit auf der Welt und auch konkret für eine Bereicherung der Ernährungsweisen und des Lebensalltags in der Küche beitragen, wobei die Küche als Zellkern einer aktiven und kreativen Lebensgestaltung betrachtet wird. In ihr entstehen die Gerichte – nicht die juristischen natürlich – die zur Identität des einzelnen Menschen wie auch der Familie, des Freundeskreises oder des Clans einen wesentlichen Anteil beisteuern.

Entgrenzende Freiheit in der Küche bildet den Kern der Weltküche. Entwicklungen von Technologien, Gerätschaften und Apparaturen lassen eine völlig neue Herangehensweise an traditionelle Zubereitungsmethoden zu. Altbewährtes kann getrost beibehalten werden. Neues wird geprüft und bei gutem Befund ohne Umschweife genutzt und integriert. Somit entsteht Neues, das Bereicherung ist.

Die Weltküche bildet sich aus dem Ansatz, dass Integration und Toleranz essentielle Bestandteile einer postmodernen und pluralistischen Gesellschaft sind. Das Individuum als mitgestaltender Akteur in der Gesellschaft kann sich in der Weltküche manifestieren und so zu einer möglichst friedlichen und selbstbewussten Weltordnung beisteuern. Die gängigen Standards in Produktion und Distribution sind selbstverständlich. Die Weltküche bildet somit einen fruchtbaren Kern für die Überwindung von Grenzen, die zur Differenzierung geschaffen wurden, und sieht sich als Vermittlerin einer von Ängsten weitestgehend befreiten und offenen gesellschaftlichen Ordnung.

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